Konzert- und Studienreise 2012
Irland, die grüne Insel

Viele bekannte Kölsche Lieder, von den renommierten Kölner Mundart Bands oftmals zum Besten gegeben, ob „Echte Fründe“, „Ich ben ne Räuber“, „Dat Hätz vun d`r Welt“, „Ming Stadt“, „Superjeile Zick“, ja sogar das „FC Lied“ haben ihren Ursprung in Melodien bekannter irischer Volkslieder.
Was lag da für den Polizeichor also näher, als der „grünen Insel“, der Heimat der Sänger, Tänzer und Komponisten, einmal einen Besuch abzustatten, zumal dieses Ziel noch ein weißer Fleck auf der „Landkarte des Chores“ war.

Des verstorbenen Schirmherrn Dr. Konrad-Adenauer noch mit dem jährlichen Konzert gedacht und sich dabei seines Auftrages „Fahrt hinaus in die Welt und singt die alten Deutschen Lieder, so werdet ihr meine besten Botschafter sein“ erinnert, trafen sich am 23. April 2012 in aller Herrgottsfrühe die Teilnehmer auf dem Barmer Platz in Köln-Deutz, um von dort aus in zwei Halbgruppen die Reise nach Irland anzutreten.

Jeweils zwei Busse steuerten Frankfurt bzw. Düsseldorf, um von den dortigen  Flughäfen die Reise nach Irland anzutreten.
Fast zeitgleich trafen beide Maschinen in Dublin ein.

Mit dem zugeordneten Bus machte sich jede Teilgruppe auf den Weg in die Stadt und gewann während einer kleinen Rundfahrt einen ersten Eindruck von der irischen Hauptstadt.
In unterschiedlicher Zeit- und Abfolge steuerten die vier Busse die Sehenswürdigkeiten der Stadt an.
Ein erstes und absolutes Muss: Die Trinity College Bibliothek im Stadtzentrum von Dublin. In der berühmten Universität des Landes, wo heute ca. 6000 junge Menschen studieren, ist eine der bedeutendsten Forschungsbibliotheken der Welt untergebracht.
Es galt einen Blick ins heilige Buch zu ergattern: Das um 800 im schottischen Kloster Iona hergestellt Book of Kells („Die Finsternis in Licht verandeln“), welches seit dem 17. Jahrhundert hier liegt und die vier Evangelien beinhaltet und mit keltischen Wesen und Mustern reich verziert ist!
Natürlich blieb keine Zeit, die insgesamt fast 3 Millionen Bücher, untergebracht in 8 Gebäuden, zu bestaunen, aber das älteste Gebäude, die „Old Libary“ war sehr beeindruckend, wobei die Büsten von Homer, Socrates, Platon, Aristoteles und Caesar diesen Eindruck verstärkten.

Nach dem Kulturgenuss ein individueller Bummel durch die Geschäfte, verbunden mit einem Snack und dem ersten Guinness, bevor im Hotel Berkeley Court eingecheckt wurde.
Danach kurz frisch gemacht und auf zum Irischen Folkloreabend im „The Merry Ploughboy Pub“, wo uns ein Abendessen serviert und traditionelle irische Tänze und Musik dargeboten wurden. Der Chor ließ es sich nicht nehmen, den Auftretenden zu danken und intonierte spontan „Oh Danny Boy“ und „Echte Fründe“, bevor es um 23:00 Uhr zurück ins Hotel ging.

Der Folgetag stand ganz im Zeichen der Stadt Dublin. Die große Stadtrundfahrt mit dem Besuch des Guinness–Storehouse (Guinness- Brauerei), wo in eindrucksvoller Weise die Herstellung des bei den Iren so beliebten Bieres erfahren werden konnte. Die anschließende Verkostung des edlen schwarzen Nationalgetränks (für unsere Kehlen sehr gewöhnungsbedürftig!) im Restaurant des Storehouses hoch oben über den Dächern von Dublin von wo aus man einen herrlichen 360 Grad-Ausblick über die Stadt genießen durfte, wurde mit einigen Trinkliedern des Chores, wie „ein Bier, das macht den Durst erst schön“ auch für Außenstehende zu einem besonderen Erlebnis.

Schnell zurück ins Hotel, Chorprobe, Abendessen und in den Sängeranzug gesprungen, denn hiernach stand das Konzert mit dem „Garda Siochana Male Voice Choir“, dem Polizeichor Dublin auf dem Programm, bei dem
beide Chöre ihre Darbietungen einem sachkundigen Publikum darbieten durften.

Neben dem stellvertretenden deutschen Botschafter, Peter Zinngraf, dem Chef der Polizei Dublin, Martin Callanane, war auch die hohe Geistlichkeit mit Referent Pater Joe Kennedy unter den aufmerksamen Zuhörern.
Ein schönes Konzerterlebnis wurde anschließend an der Hotelbar mit den irischen Freunden weiter vertieft.

Nach zwei Nächten hieß es dann am Morgen Abschied nehmen von Dublin. Während der ca. fünfstündigen Fahrt in Richtung Killarney rastete die Gruppe in der Stadt Cashel und besuchte das „Rock of Cashel“, ein einzigartiges Monument irischer Geschichte, welches als Wahrzeichen Irlands gilt.

Während der Fahrt konnten wir auch das typische irische Wetter erleben - vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag! -  bevor das Hotel Killarney Plaza, unsere Bleibe für den gesamten weiteren Aufenthalt erreicht wurde.
Nicht nur das gemütliche Ambiente dieses zentral gelegenen Hotels zog uns in seinen Bann, sondern auch die Vielzahl der gemütlichen Pubs mit ihren Life-Bands sorgte für Abwechslung an den folgenden Abenden. Getreu dem irischen Lebensmotto „wer weiß, ob wir uns morgen noch alle hier wiedersehen werden, also lass uns doch einfach feiern“ machten sich viele dieses Motto während der folgenden Abende des Aufenthaltes in Killarney zu Eigen.

Der vierte Tag unserer Exkursion sollte der touristische Höhepunkt werden. Leider erhörte der Wettergott nicht unsere Wünsche, sodass bei Regen und Kälte der „Ring of Kerry“, eine der berühmtesten Panoramastraßen Irlands unter „die Busräder“ genommen wurde. Während eines Zwischenstopps erfuhren wir etwas über die Schafszucht und staunten über die Gelehrigkeit der Hütehunde, der Border Collies, wie diese die Schafe auf Pfiff in den Pferch oder zum Scheren trieben.
So langsam zeigte sich der Wettergott huldvoll und zur Mittagsrast bei frischem Seefisch und anschließendem Irish Coffee war die Welt wieder in Ordnung. verwöhnt. Trotz des miesen Wetters boten sich uns teilweise herrliche Ausblicke in eine traumhafte Landschaft mit einer phänomenalen Botanik.


Die Fortsetzung genossen wir am fünften Tag unseres Aufenthaltes mit dem Besuch von „Muckross House & Gardens“ und einer Fahrt in offenen Fischerboten auf dem Killarney Lake zum Ross Lake und dem angeschlossenen Nationalpark, wo dann in Lord Brandon`s Cottage die Gelegenheit zum Mittagessen bestand, mit dem krönenden Abschluss eines original Irish Coffee!
Andere hatten ihre Freizeit in Killarney und Umgebung zu individuellen Ausflügen oder zum Shopping genutzt!

Der Guide unserer morgendlichen Exkursion, Gerard Scott, unterhielt die Gruppe am Abend an der Bar mit traditionellen irischen Liedern.


Am Samstagmorgen weckte uns die Sonne, sodass der für diesen Tag vorgesehene Ausflug zu den Cliffs of Moher und Bunratty Castel unter idealen Voraussetzungen stattfinden konnte.
Bei Sonnenschein jedoch eisigem Wind genossen wir die Ausblicke auf die Cliffs und den Atlantik. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei, denn es galt noch das mittelalterliche Bunratty Castle mit angeschlossenem Folk Park (Freilichtmuseum), ein besonderer geschichtlicher Ort, zu besuchen.
In der wieder aufgebauten Burg war die Zeit der Ritter förmlich spürbar und zum Greifen nahe.

Der Sonntagmorgen war der musikalischen Mitgestaltung der Heiligen Messe in St. Marys Cathedral, der imposanten Kirche von Killarney vorbehalten.
Der Chor trug entsprechend der liturgischen Folge seine Gesänge von der Orgelempore aus vor, wobei die Gottesdienstbesucher in der gut gefüllten Kirche sehr überrascht und angetan schienen, nachdem der Priester auf diesen besonderen Umstand hingewiesen hatte. Nach der Messe folgten noch einige Zugaben vom Altarraum aus.  Mit einem kräftigen Beifall und herzlichen Dank wurde der Chor verabschiedet.
Danach hieß es den Rest des Tages individuell zu gestalten.
Bummeln, Einkaufen und Kofferpacken standen auf der Agenda.

Ein gemeinsames Abendessen und Danksagungen an die Organisatoren, insbesondere an Reisemarschall Klaus Grau, Reiseschatzmeister Klaus Nolting, Reisedoktor Holger Schmidt sowie die Guides, Busfahrer und Busleiter des Chores in den 4 Bussen, aber insbesondere auch an den musikalischen Leiter Jan Ludwig sowie an das Hotelpersonal, danach ein letztes gemütliches Beisammensein in der Hotelbar bei Irischer Musik und Darbietungen von einigen Solosängern beschloss den Abend.
Die letzten Whiskeys und Guinness-Biere erfrischten danach durstige Kehlen, denn am nächsten Morgen war Abreise und die erlebnisreiche, schöne Zeit vorbei.

Nach dem Verlassen des Hotels am Montagmorgen auf der Fahrt zum Flughafen nach Dublin wurde noch kurz am irischen Nationalgestüt Tully in Kildare ein Zwischenstopp mit Führung eingelegt.
Die Zucht wertvoller Rennpferde die in der ganzen Welt begehrt sind, unter dem Slogan „Wo Stärke und Schönheit sich vereinen“, wurde dort erläutert.
Nach einem abschließenden Besuch des Japanischen Gartens setzten wir unsere Fahrt zum Flughafen nach Dublin fort.
Die Air Lingus flog dann die Teilgruppen nach Düsseldorf bzw. Frankfurt zurück, von wo aus die Rückfahrt nach Köln zum Barmer Platz, dem Ausgangspunkt der Reise, angetreten wurde.

Wieder wurde ein weißer Fleck auf unserer „Polizeichor-Konzert-und-Studienreise-Landkarte“ getilgt.
Tschüss bis zum nächsten Mal!!!!
Wie schrieb doch einer unserer irischen Guides im Nachgang zur Reise:
Lieber Peter, ich möchte mich recht herzlich bedanken! Ihre Irlandreise war für mich ein großes Vergnügen; alle waren sehr angenehme Fahrgäste, völlig problemlos. Ihr Gesang hat mir sehr gefallen, sowie die Stimmung der Gruppe.
Fahrer Murt O`Shea, John Byrne und ich sagen Ihnen von Herzen dank und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg. Ich hoffe, dass Sie animiert sind, vielleicht mit dem Chor oder einzeln, Irland wieder zu besuchen.
(John McGeorge)

J. Emmerich/PK